[1] Ein Rubin, der nach Blute dürstet,
Sind die Lippen des Freundes,
Sie beschaun und die Seele opfern
Ist mein Geschäft.
[2] Wer geseh'n, wie der Freund die Herzen
Raubt, und mich dann noch schmähet,
Schäm' sich hoch vor den Augen, vor den
Wimpern des Freunds.
[3] Leite Führer des Wegs! mich nicht zu
Diesem Thore hinaus,
Meines Geliebten Wohnort
Liegt an dem Wege.
[4] Ich bin meiner Bestimmung Sklave
In der Theurung der Treu'
Zog mich jenes betrunknen Sklaven
Liebe zu sich.
[5] Die Gewürze der Rose und ihr
Ambra hauchender Kelch
Sind von meinem Gewürzkrämer
Nur ein Geruch.
[6] Gärtner wehre mir nicht, den Eintritt
In den Hain, wo dem Ost
Seine Rosen entblühen durch Thränen
Wie mein Granat.
[7] Rosenwasser und Kandel bei des
Freundes Lippen hat mir
Angeschafft die Narzisse als des
Siechenden Arzt.
[8] Wißt, Hafis hat des Liedes Feinheit
Und den Wohllaut gelernt,
Von dem lieblichen, süße Rede
Kosendem Freund.