[1] Außer deiner Schwelle hab' ich
Keinen Zufluchtsort,
Außer deiner Thüre leg' ich
Nirgends hin mein Haupt.
[2] Wenn der Feind den Säbel ziehet,
Werf' ich weg den Schild,
Keinen andern Säbel kenn' ich
Als das Wehgeschrey.
[3] Warum soll ich von der Schenke
Wenden mein Gesicht?
Auf der ganzen Erde giebt es
Keinen beßern Weg.
[4] Wirft in meinen Lebensspeicher
Einen Brand das Loos,
Sage zu der Flamme, brenne,
Ich verliere nichts.
[5] Ich bin ein getreuer Sklave
Des Narzissenaugs,
Das im Rausch des Uebermuthes
Keinen angeschaut.
[6] Thue Keinem was zu Leide,
Thu' sonst, was du willst,
Außer dieser giebt es keine
Sünde im Gesetz.
Unrecht liegt mit offnen Flügeln
Auf der ganzen Stadt,
Wo ist dann des Wuchses Bogen
Wo der Pfeil des Augs?
[7] Herr der Schönheit! reite langsam
Mit gehalt'nem Zaum',
Denn es ist am Wege Keiner,
Der nicht Klagen hat.
[8] Ueberall seh' ich die Straße
Von Gefahr umstrick't,
Außer deinen Locken weiß ich
Keinen Zufluchtsort.
[9] Gieb den Herzensschatz Hafisens
Nicht dem Haar und Maal;
Denn nicht alle Schwarze wissen
Sorglich umzugehen.