[1] Schätze die Zeit nach ihrem Werth, und benütz' sie nach Kräften,
Denn vom Leben gehört stets nur der Augenblick uns.
[2] Wenn dir das niedrige Loos die Erfüllung des Wunsches verheißet,
Trachte, daß du vom Glück Freudenmomente dir raubst.
[4] Freylich Derwisch, du möchtest kosten die Wonne des Weins,
Bist du weise, so thu' nichts was Reue dir bringt.
[5] Breche du immer den Topf, was kennet der Weise den Werth wohl
Vom Granatrubin, den du im Hause dir hältst.
[6] Vom Nachtwandler Gebet nicht verlange süßmundiger Knabe,
Salomons Siegelring wirkt durch ein einziges Wort.
[7] Höre den Rath der Verliebten, und komm' zur Freude zurücke,
Denn sie wieget auf alle Geschäfte der Welt.
[8] Mir ist entfloh'n mein geliebter Jusuf ihr freundlichen Brüder,
So wie Chanaan's Greis härme ich Armer mich ab.
[9] Hüte dich vor den Zellenbewohnern vom Rausche zu sprechen,
Keinem profanen Arzt traue das Heimliche an.
[10] Wo du geh'st vergießen das Blut des Volkes die Wimpern,
Seele gehe geschwind, daß du nicht bleibest zurück.
[11] Freilich hab' ich gewarnet mein Herz vom Pfeile der Augen,
Aber der Brauen Schütz hat es gelocket hervor.
[12] O versammle durch Güte und Huld die Zerstreuten,
Es versammelt um sich alle Zerstreuten dein Haar.
[13] Bist du mit mir zufrieden mein Abgott steinernen Herzens
Will ich dem zweiten Aßaf gerne vertrauen mein Herz.