[1] Morgen ists; Thau entträufelt den Frühlingswolken,
Grüße den Morgen, gieb mir ein Glas zu trinken.
[2] Ueber das Ich und Wir bin verwirrten Sinns ich.
Reiche mir Wein, das Ich und das Wir zu meiden.
[3] Trinke des Bechers Blut, denn gerecht ist selbes.
Erinnre dich nur der Freunde, dies heißet handeln.
Sollte der Morgenrausch dir vielleicht in Kopf geh'n.
Schaffe sogleich Geschämigkeit aus dem Kopfe.
[4] Schenke sey nah', es lauert der Gram im Rücken,
Horche dem Sänger, wo du auch wandeln mögest.
[5] Reiche mir Wein, es sprach mir in's Ohr die Laute:
Freu dich des Lebens, glaube dem Wort der Alten.
[6] Nichts zu begehren ist, o Hafis, das Beste,
Dies war der Wunsch, ertönet es dankbar dem Sänger.