[1] Wer? wer bleibet mir treu, von eigener Milde beweget?
Wer wird mir was Gutes erweisen?
[2] Wer bringt Kunde vom Freund mit Tönen der Trommel und Flöte?
Wer bleibt treu beim Becher voll Weines?
[3] Laßt uns am Freund, der nichts des Guten uns that nicht verzweifeln,
Denn vielleicht erweis't er sich gütig.
[4] Keine Locke, so sprach ich, hab' ich vom Haare gelöset,
Dich soll, so sprach sie, kränken die Locke.
[5] Schwer wirds Bettlern, wie mir, einen Freund zu besitzen,
Giebt sich mit Trunknen der Gasse der Fürst ab?
[6] Unrecht ist's, wenn ich vom gekräuselten Haar gekränkt bin,
Werden Betrüger um Banden sich kümmern?
[7] Ohne Zahl sind die Heere des Grams, o günstiges Glück hilf!
Abdußamed sey der Tröster der Schmerzen.
[8] Habe Hafis nichts zu thun mit ihren listigen Augen,
Ach die finsteren Locken sind trüglich.