[1] Glauben und Herz sind weg, und die Geliebte
Ist, mich zu schmähen, aufgestanden.
Setze dich nicht zu mir! so sprach sie böse:
Das Heil ist von dir aufgestanden.
[2] Hast du gehört, es sey bei diesem Fenster
Je Einer kurze Zeit geseßen,
Welcher zuletzt nicht voll von Reue über
Die Unterhaltung aufgestanden.
[3] Weil sich die Kerze jüngst mit freyer Zunge
Gerühmet hat der Flammenwangen,
Ist sie dadurch zur Pein vor den Geliebten
Durch ganze Nächte Wach' gestanden.
[4] Siehe der Frühlingswind ist von den Rosen
Und von dem Fuße der Cypreßen,
Blos aus Begier und Lust nach deinem Wuchse
Nach deinen Wangen aufgestanden.
[5] Trunkenen Schrittes giengst du vorüber,
Da ist aus Sehnsucht deines Anblicks
Mitten im hohen Kreis der Himmelsbürger
Empörung und Gezänk entstanden.
[6] Weil sich die Zeder schämt vor deinem Gange,
Hat sie den Fuß nie aufgehoben,
Schwankend mit hohem Wuchs ist sie bishero
Auf einem Flecke still gestanden.
[7] Werfe hinweg, Hafis, das Kleid des Truges
Vielleicht kannst du die Seele retten.
Flammen des Schimpfes sind aus dem Gewande
Der frommen Mönchezunft entstanden.