[1] Mein Kopf und Willen fügen sich
Zur Schwelle meine Freundinn,
Was über meinen Kopf ergeht,
Ergeht nach Ihrem Willen.
[2] Ich schaute Ihres gleichen nicht,
Wiewohl dem Mond der Sonne,
Den Spiegel ich entgegenhielt
Blos des Vergleiches willen.
[3] Was kann der Ostwind von der Qual
Des armen Herzens sagen?
Es ist verwickelt Blatt in Blatt
Wie eine Rosenknospe.
[4] In dieser trunknen bösen Welt,
Sind außer mir noch Trunkne;
Gar viele Köpfe sind allhier
Geformt aus Thon der Kanne;
[5] Vielleicht hast du mit einem Kamm
Dein Ambrahaar durchfahren,
Weil Moschusduft im Ostwind haucht
Und Ambra aus der Erde.
[6] Ein jedes Rosenblatt der Flur
Sey deiner Wangen Streue,
Und die Cypreßen an dem Fluß
Ein Opfer deines Wuchses!
[7] Die Sprach und Redekunst verstummet,
Soll sie die Sehnsucht schildern,
Wie könnte das, der Feder Rohr,
Das schwätzende, gespaltne!
[8] Dein Angesicht kam in mein Herz,
Nun wird mein Wunsch erfüllet,
Denn gute Dinge folgen stets
Auf gute Vorbedeutung.
[9] Es fiel Hafisens Herz nicht jetzt
Ins Feuer der Begierde,
Von ewig her ist dein Gesicht
Gebrannt wie eine Tulpe.