[1] Freunde, öffnet einen Knoten
Von den Locken der Geliebten,
Schön ist die Nacht, verlängert sie
Mit den schwarzen Locken.
[2] Dies ist trauliche Gesellschaft,
Alle Freunde sind versammelt,
Leset die Zauberformeln ab,
Les't mit hoher Stimme.
[3] Lauten und Schalmeien tönen
Hoch, sie schrey'n mit lauter Stimme:
Neiget das Ohr von dem Verstande
Zu den Eingeweihten.
[4] Bei des Freundes Seele schwör' ich
Nie wird euch der Schmerz erscheinen,
Wenn ihr nur auf die Huld des Herrn
Noch Vertrauen habet.
[5] Welch ein Unterschied ist zwischen
Dem Verliebten und Geliebten,
Koset mit dir die Freundinn, mußt
Du dich flehend nahen.
[6] Von dem Rath des Vielerfahr'nen,
Ist der erste Buchstab dieser:
Hüte vor einem Liebchen dich,
Das nicht deines Stands ist."
[7] Ueber Jeden, der im Hause
Nicht lebendig ist von Liebe,
Betet nach meinem Kirchenbuche
Sterb- und Grabgebete.
[8] Wenn Hafis einst eine Gnade
Von Euch frey begehren sollte,
Weiset die Gnad', ich bitt' euch,
An des Freundes Lippen.