[1] Der Schatten deines Bilds
Mir überall Geleitsmann ist,
Und deiner Locken Hauch
Der Seele angehauchet ist,
[2] Daß jedem Läugner, der
Aus Blindheit Hohn der Liebe spricht,
Der Reiz des Angesichts,
Die klarste Widerlegung ist.
[3] O siehe! was zu uns
Des Kinnes Apfel lächelnd spricht,
Mehr als ein Jusuf schon
In diesen Brunn gefallen ist.
[4] Wenn des Verliebten Hand
Zu deinen Locken nicht gelang't,
So ist es, weil die Hand,
Zu kurz, sein Loos zerstöret ist.
[5] Dem Hüter sag' am Thor,
Des innern heimlichen Gemach's:
"Vernimm, daß dieser ein
"Bewohner meines Staubes ist.
[6] "Es weilt auf ihm der Blick
"Des unbefangenen Gemüth's,
"Wiewohl dem Scheine nach
"Er weit davon entfernet ist.
[7] "Und klopfet an dem Thor'
"Hafis der Bettler, öffne selbes,
"Weil er seit manchem Jahr
"Nach meinem Mond begierig ist.