[1] Was für eine seltne Gnade
War es, welche deiner Feder
Alle Dienste unsrer vor'gen
Freundschaft aufgezählet hat?
[2] Mit der Spitze dieser Feder
Hast du einen Gruß geschrieben,
Nie soll das Gebäu der Erde
Bleiben ohne deine Schrift!
[3] Nimmer sag' ich: du hast Unrecht,
Meiner dich noch zu erinnern,
Denn es wird dir vom Verstande
Nie ein Fehler aufgemerkt.
[4] Dankbar für des Himmels Leitung
Darfst du mich noch nicht verachten,
Weil das Schicksal dich vor Allen
Angesehn und groß gemacht.
[5] Komm, ich will mit deinen Locken
Auf beständig mich verbinden,
Wenn ich dann den Kopf verliere,
Hanget er an deinem Fuß.
[6] Labe meine durst'ge Seele,
Nur mit einem Tropfen Hefen,
Weil man dich aus Dschemschid's Becher
Mit den Fluthen Chiser's tränkt.
Sieh! mein Herz steht vor der Thüre,
Halt' es doch in Preis und Ehren,
Schon deßhalben weil der Himmel
Keine Qualen dir geschickt.
Ueberall sind Hinterhalte,
Gehe du nicht zu verwegen
Von der Straße des Verderbens
Flieget sonst der Staub dir an.
[8] Ostwind; gleich dem Herren Jesus,
Fröhlich seyen deine Zeiten!
Denn Hafisens wunde Seele
Ward durch deinen Hauch geheil't.
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