[1] Es ist ein Stern vom Himmel gefallen,
Und ist zum Mond des Kreises geworden,
Er ist zum Freund, und zum Vertrauten
Von meinem scheuen Herzen geworden.
[2] Mein Liebchen hat nie Schulen besuchet,
Mein Liebchen hat nie schreiben gelernet,
Und doch ist es durchs Winken der Augen
Ein grundgelehrter Meister geworden.
[3] Durch den Geruch des Herzens erkrankten
Dem Morgenwinde gleich die Verliebten,
Sie sind den Hyacinthen ein Opfer,
Ein Opfer den Narzißen geworden.
[4] O seht, wohin die Freundinn mich setzet,
Sie setzt mich auf die Stelle der Ehren,
Und so ist nun der Bettler der Straßen
Zum Fürsten unsres Kreises geworden.
[5] Er bildete sich viel von dem Quelle
Des Lebens ein, vom Becher Keichorews,
Er ist begierig nach dem Getränke
Des Schahs, des Herrn der Reiter geworden.
[6] Erfreuet euch! der Freude Palläste,
Sie werden nun von neuem erbaut,
Seitdem die Bogenbrauen des Freunds
Zu Meistern sind im Bauen geworden.
[7] O reinige von Tropfen des Weins
Um Gottes willen Lippen und Hände,
Von tausend Sünden, tausend Gebrechen
Ist mein Gemüth verwirrt geworden.
[8] Du reichtest mit Liebkosung Verliebten
So einen Wundernektar zu trinken,
Daß alle Kenntniß verlohren gegangen,
Daß der Verstand ist sinnlos geworden.
[9] Ja freylich werden alle Gesänge
Hafisens gleich dem Golde geschätzet.
Denn durch die Gunst des Herren des Glückes
Sind sie zum Stein der Weisen geworden.
[10] Freunde, Freude lenkt den Zügel
Vom Weg ab, der zu Schenken euch führet,
Hafis, der diese Straße gegangen,
Ist bankerott auf selber geworden.