[1] Freilich begreifet mich nicht der außen frömmelnde Klausner;
Ihm verarge ich nichts, was er auch über mich sagt.
[2] Gut ist was auf dem Pfad des Gemüths vor Betrachtenden herzieht,
Auf geradem Weg' hat sich noch keiner verirrt.
[3] Wunderlich ist das Spiel, wir wollen den Bauer nur ziehen,
Denn auf diesem Feld zieht der Betrunk'ne nicht Schah.
[4] Kennt ihr das hohe Gewölb mit vielen seltnen Gemälden?
Noch hat auf der Welt keiner das Räthsel gelößt.
[5] Was für Ergebung o Herr, und Dulden vergleicht sich mit meinem?
Sieh mir blutet das Herz, und es entflieht mir kein Ach!
[6] Unser Wesir fehlt wider den Styl, und die Formen des Diwans
Denn die Formel durch Gott fehlet auf seinem Ferman.
[7] Komme wer will, und Jeglicher sprech' nach seinem Belieben
Freundlich und liebreich sind Pförtner und Hüter des Thors.
[8] In die Schenke geht ein Ihr Reinen von Herzen und Geiste,
Prahler und Gleisner gehört nicht auf der Trunkenen Weg.
[9] Steht es nicht recht, so ist an meinem Wuchse der Fehler;
Denn es ist dein Kleid Keinem der Andern zu kurz.
[10] Dienen will ich dem Herrn der mir beständig gewogen,
Nicht wie der Klausner und Scheih, bald mir gewogen, bald nicht.
[11] Ehrenstellen verschmäht Hafis aus höherem Sinne:
Gold und Ehre reizt liebende Herzen nicht viel.