[1] Sey mir gegrüßt der Wünscher Bothe,
Gieb uns Kunde der Freundinn,
Daß auch ich die Seele opfern möge
Für den Namen der Freundinn.
[2] Närrisch und irr wie die Nachtigallen
Hascht des trunkenen Sinnes,
Papagey im Bauer gierig
Nach dem Zucker der Freundinn.
[3] Netze sind ihre Locken, und ihr
Schwarzes Maal ist ein Körnlein;
Sehnsuchtsvoll nach dem Körnlein fiel ich
In die Netze der Freundinn.
[4] Bis an den jüngsten Tag wird jener
Nicht die Trunkenheit lassen,
Der so wie ich am Tag des Looses
Trank vom Becher der Freundinn.
[5] Ihren Genuß verlang ich sehnlichst,
Ihr Verlangen ist Trennung,
Gerne vergeß ich meine Wünsche,
Wird vergnüget die Freundinn.
[6] Meinem Gesichte will ich schwarzen
Staub auflegen statt Schminke,
Wenn mir ein gutes Glück den Staub bringt
Von der Schwelle der Freundinn.
[7] Meine Begierde hab ich weiter
Nicht erläutert der Freundinn,
Denn die Erklärung, ach! ich fürcht' es
Wäre beschwerlich der Freundinn.
[8] Feuer des Grams verzehrt Hafisen
Ohne Rettung. Erduld' es!
Nimmer gewährt verliebten Herzen
Ruh' die Unruh' der Freundinn.