[1] Ich gähre zwar von Herzensgluth,
Wie eine Tonne Wein,
Daß ich versiegele den Mund,
Trink' Wein und schweige still.
[2] Der Seele Vorsatz ist der Wunsch
Nach meiner Freundin Mund,
O sieh, wie meine Seele sich
Zu diesem Zweck bemühet.
[3] Wie soll ich mich befreyen denn
Von Herzensleid und Gram,
Wenn mich mit jedem Augenblick
Das Haar in Fesseln legt.
[4] Bewahre Gott! daß ich vertrau'
Auf eigenes Verdienst,
Ich weiß nur, daß ich leere aus
Von Zeit zu Zeit ein Glas.
[5] Ich hoffe, daß zum Trotz des Feinds
Am Tage des Gerichts
Der Herr aus Huld die Sündenlast
Nicht auf mich legen wird.
[6] Mein Vater hat das Paradies
Zwey Körner werth geschätzt,
Man schelte nicht daher, wenn ich
Um eines es verspiel.
[7] Ich trage nicht mein Ordenskleid
Aus bloßem frommen Sinn,
Ich trage es vielmehr darum,
Weil Fehler es verbirgt.
[8] Ich, der vom reinsten Rebensaft
Nur trinkt, was soll ich thun?
Was thun? wenn ich dem Wirthe nicht
Zu folgen Willens bin.
[9] Wenn unser Sänger solch ein Lied
Zu seiner Weise wählt,
Wenn er Hafisens Lieder singt,
So komm ich ausser mir.