[1] Du schriebst von deiner Lage nichts,
Es giengen hin der Tage manche.
O zeig mir einen trauten Freund,
Daß ich dir Kunde sende manche.
[2] Zu meinem hocherhabnem Zweck
Kann ich unmöglich je gelangen,
Wenn du mir selbst nicht Vorschub thust.
Durch Huld auf manche Streck', auf manche.
[3] Jetzt da der Wein aus Fäßern strömt,
Die Rose ihren Schleier lüftet,
Ergreife die Gelegenheit,
Und trink' der vollen Gläser manche.
[4] Der Rosen Zuckerkandel ist
Nicht meines Herzens Rettungsmittel,
Zu deiner Küße manchen misch'
Für mich der Bitterkeiten manche.
[5] O Klausner, rette dich mit Hast
Hinaus aus der Betrunknen Kreise,
Damit nicht deinen guten Ruf
Zerstör' der bösen Sorgen manche.
[6] Den Wein hast du genug geschmält,
Nun preise auch sein Gutes,
Zum folgern sind noch nicht genug,
Der allgemeinen Sätze manche.
[7] Ihr Bettler von der Schenke wißt,
Ihr habet selber Gott zum Freunde,
O sprechet nicht in Gnaden an
Deshalb der dummen Thiere manche.
[8] Der Alte von der Schenke hat
Gar schön gesagt zu seinen Trinkern,
Dem Herzen, welches Gluth verzehrt,
Erzählet nicht der Reden manche.
[9] Hafisens Herz ist aus Begier
Nach deinem Wangenglanz verbrennet,
Du Mächtiger! o schau herab
Auf der Ohnmächtigen so manche.