[1] Morgens sprach der Vogel der Flur zur entknospeten Rose,
Hör' auf, spröde zu thun, viel sind der Rosen wie du.
[2] Lächelnd sprach die Rose hierauf, du redest die Wahrheit,
Aber ein hartes Wort ziemet den Liebenden nicht.
[3] Eh' du zum Rubin des goldnen Bechers gelangest,
Werden von Wimpern gar viel Perlen der Thränen gebohrt.
[4] Wer mit den Wangen nie den Staub der Schenke gekehrt hat,
Athmet ewig nicht ein Freundschafts- und Liebesgeruch.
[5] Gestern im Blumenbeet beim lieblich wehenden Ostwind
War des Hyacinths Haar lieblich vom Winde verwirrt.
[6] Thron Dschemschid's; so sprach ich zum Garten, wo ist das Weltglas?
Leider! sprach er zu mir: dieses Geschenk ist vorbei.
[7] Was den Zungen entströmt, das ist nicht Rede der Liebe,
Schenke, bring' uns Wein, kürze das leere Geschwätz.
[8] Sieh! Hafisens Vernunft geht unter in Fluten der Thränen,
Was ist zu thun? Der Gram Liebender birget sich nicht.