[1] Es ist gewiß, wer den Sinn
Im Freund versammelt hat,
Das gute Glück zur Folgemagd
Und zur Gefährtinn hat.
[2] Weit höher ist, als der Verstand,
Der Liebe Kabinet,
Die Thüre küßt nur, wer die Seel
In seinem Aermel hat.
[3] Es ist der Mund des Freund's vielleicht
Das Siegel Salomons,
Das unter des Rubinens Macht
Die Welt zu Diensten hat.
[4] Mein Freund hat einen Moschusflaum,
Und Lippen wie die Gluth,
Ich will dem Schönen schmeicheln fein,
Der dies und jenes hat.
[5] Wohlhabender, die Armen schau'
Nicht mit Verachtung an;
Indem der Ehren erster Platz
Viel arme Sitzer hat.
[6] Weil du noch auf der Erde bist,
Benütz' Gelegenheit,
Indem das Grab unendlich viel
Unnützer Zeiten hat.
[7] Es schirmt von Uebeln Seel' und Leib
Der Armen Herzgebet,
Indeß, wer sich vor Armen schämt,
Kein gutes Ende hat.
[8] O sprich von meiner Liebe doch
Zum Schah der Schönen Ost!
Zu ihm, der Keichosrew, Dschemschid
Zu seinen Dienern hat.
[9] Sagt er, ich will nicht, daß in mich
Hafis verliebet sey,
So sage, daß die Bettler selbst
Der Fürst zu Freunden hat.