[1] Der Weise hat im Glanz des Weins
Verborgenes erkannt,
Denn es wird Jedermanns Natur
Durch diese Perl' erkannt.
[2] Den Werth der Rose hat allein
Die Nachtigall erkannt;
Nicht jeder, der ein Blättchen liest,
Hat auch den Sinn erkannt.
[3] Die beiden Welten bracht' ich dar
Dem vielerfahrnen Herz;
Es hat nur deiner Liebe Werth,
Den Rest für nichts erkannt.
[4] Vorbei ist nun die falsche Schaam
Vom Angesicht des Volks,
Seit dem mich im Verborgenen
Der Wächter hat erkannt.
[5] Der Schöne meynte: daß für jetzt
Nicht Zeit zur Ruhe sey;
Deßhalb hat er dem armen Geist,
Verläng'rung zuerkannt.
[6] Die Rose und den Wein verkehrt
Durchs Anschaun in Rubin,
Wer nur den wahren Werth des Hauchs
Der Seligkeit erkannt.
[7] Du der vom Buche der Vernunft
Die Liebe lernen willst,
Ich fürchte, du hast diesen Punkt
Nicht wie du sollst erkannt.
[8] Bring' Wein! denn mit der Rose prahlt
Kein Mensch auf dieser Welt,
Der die Verwüstungen des Winds
Im Herbste hat erkannt.
[9] Hafis hat diese Perlenschnur
So die Natur ihm gab,
Für unläugbare Wirkungen
Der Held Assafs erkannt.