[1] Mein Abgott, wie soll ich deinen Gram
Mit Arzneien heilen?
Wie lange soll ich ob deinem Gram,
Die Nacht hindurch noch weinen!
[2] Mein närrisches Herz verlor sich so,
Daß mir kein Mittel bleibet,
Als es an die Ketten deines Haars
Gewaltsam anzufesseln.
[3] Die Schmerzen, die ich, von dir getrennt,
Ertragen mußte leider!
Sind lang', ja so lang', daß ich sie kaum
In Büchern fassen könnte.
[4] Die Spitzen des Haares haben all
Dies Unheil angerichtet,
Wie ist es wohl möglich, alles dies
Im Kleinen zu beschreiben.
[5] Wenn es mich von Ungefähr verlangt,
Zu schauen meine Seele,
So bildet in meinem Auge sich
Dein Wangenbild sich wieder.
[6] O könnte auf deinen Hochgenuß
Ich mit Gewißheit rechnen,
Ich würde den Glauben und mein Herz
Mit frohem Sinn dir opfern.
[7] O Prediger ferne, ferne bleib',
Von mir und schwatz' nicht weiter.
Ich bin nicht der Mann, der aufs Geschwätz
Der falschen Zeugen horchet.
[8] Die Hoffnung des guten Weges ist
Hafis nun einmal verloren,
Mein Schicksal, es ist nun einmal so
Was willst du anderes machen?