[1] Wer einmal nur die Lust
Nach deinem grünen Flaum empfindet,
Wird nie, so lang er lebt,
Den Fuß aus deinem Kreise ziehen.
[2] Ich bin aus Gräberstaub,
Verbrannten Tulpen gleich, entstanden,
Und nähre nun die Lust
Nach deinem Maal in meinem Innern.
[3] Du einz'ge Perle sag:
Wie lang wirst du's für billig halten,
Daß Augen deinethalb
An jedem Ort in Fluth zerfließen.
[4] Von jeder Wimper fließt
Der Thränen Wasser fort in Strömen,
O komme Rose, dir gefällts,
An Stromesufern zu verweilen;
[5] Verlaße, wie mein Herz,
Nie einen Augenblick den Schleier;
Denn es ist nicht gewiß,
Daß ich dich wieder sehen werde.
[6] Der Schatten deines Haars
Sey über meinen Kopf gelehnet,
Denn in dem Schatten nur
Vermag mein armes Herz zu ruhen.
[7] Dein Auge blickt aus Stolz
Nicht auf Hafis, den Armen nieder,
Und die Narziße läßt
Den Kopf doch sonsten gerne sinken.