[1] Mein Augenapfel schonet dein Angesicht,
Mein irres Herz erinnert sich nur deiner.
[2] Die Thräne nimmt das heilige Pilgerkleid,
Wiewohl sie nie von Herzensblute rein ist.
[3] Es bleibt der Vogel Edens im Käfichte,
Ein Wildfang, wenn er nicht dich suchend ausfliegt.
[4] Verschmäh' des armen Liebenden Herzgeld nicht,
Er kann in baarer Münze dich nicht zahlen.
[5] Ein Jeder, welcher muthigen Herzens ist,
Gelanget zu der Höhe deines Wunsches.
[6] Des Herren Jesus Leben verspendende
Wunderkraft, sie gleicht nicht deinen Lippen.
[7] In deiner Liebe Flammen erseufz' ich nicht.
Wer sagt, ich trag nicht mit Geduld dein Brandmaal.
[8] Als ich zuerst geschauet den Lockenschmuck,
Sprach ich: O weh! Dies ist Verwirrung endlos.
[9] Hafis ist's nicht allein, der sich sehnt nach dir,
Wer ist es wohl, der sich nach dir nicht sehnte?