[1] Wer bringt dem Schah von mir dem Bettler Kunde?
Zweitausend Dscheme geh'n bei uns auf ein Glas Wein.
[2] Wiewohl ich Hab' und Ruf verlor nähr' ich noch Hoffnung,
Durch meiner Freunde Hülf' zu gutem Ruf' zu kommen.
[3] Schau auf mein Herz, o du, der mit Chemie dich prahlest,
Von Kapital entblöst hab' ich das Netz gespannt.
[4] Es wundert mich gar sehr von des Geliebten Treue,
Daß er sich nicht erkundigte durch Brief' und Grüße.
[5] Bei ungegohrnem Wein, und ganz durchgohrnem Freunde
Ist jener lieber mir um tausendmal als dieser.
[6] O lock' mich Scheich nicht mit Betkorallen,
Ein schlauer Vogel wird nicht in das Netz gelocket.
Ihr Tugendhaften geht, denn weg ist meine Tugend,
Ich schlürfte lautern Wein, verlor den guten Namen.
[7] Ich sehne mich nach deinem Dienst; verkauf' mich nicht,
Denn nimmer findest du so einen treuen Diener.
[8] Wem soll ich klagen, wem soll dieses ich erzählen?
Mein Leben ist der Mund, doch ist es ohne Dauer.
[9] O mach' die Wimpern auf, vergieß das Blut Hafisens!
An solchen Mördern hat noch Niemand sich gerächet.