[1] Wie wohl der Wein die Herzen erfreut,
Wie wohl der Wind die Rosen verstreut,
So trink' doch nicht zum Lautengetön,
Denn scharf ist der Wächter.
[2] Wenn eine Flasche oder ein Freund
Von ungefähr zu Händen dir kommt,
So trinke mäßig, und mit Verstand;
Die Zeiten sind böse.
[3] In deinen Kuttenärmel hinein
Versteckest du mit Sorgfalt das Glas,
Sieh unsre Zeiten träufen von Blut,
Wie das Auge der Flasche.
[4] Mit Thränen will ich waschen hinweg
Aus meiner Kutte Flecken des Weins.
Wir leben in der Mäßigkeit Zeit,
In Tagen der Faste.
[5] Verlange von den Zeiten nicht Ruh',
Und thu' Verzicht auf Güter der Welt,
Der reinste Wein von diesem Gefäß
Ist trübe wie Hefen.
[6] Der Weltlauf ist ein blutiger Stahl,
Sieh nur als Tropfen fallen herab,
Der Nuschirwane glänzendes Haupt,
Die Kron' der Perwise.
[7] Mit deinen Liedern hast du Hafis
Bisher erobert Fars und Irack,
Tebris und Bagda harren nun dein,
Die Reih' ist an ihnen.