صید
Language:Persian
Frequency: 13
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12 Poems contain صید

1
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:1.4-1.4
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:1.4
German Translation
[1]  Sage Morgenwind mit SchmeichelnJener lieblichen Gaselle,Auf die Berge, in die WüstenHat die Liebe mich getrieben.
[2]  Warum frägt der Zuckerhändler(Herr erhalte ihm das Leben)Warum frägt er nicht ums WohlseynSeines Zucker Papageyes?
[3]  Wisse Rose dir geziemt esNicht so stolz zu seyn, auf SchönheitDaß aus Stolz du nach der irrenNachtigall nicht einmal fragest.
[4]  Nur mit guter Art und WeiseWirst du den Geliebten fangen,Denn es gehen kluge VögelNicht ins Netz und in die Schlinge.
[5]  Wer belehrt mich, warum dieseDunkeln Augen, hohe FormenDiese vollen MondsgesichterMir so gar nicht hold seyn wollen!
[6]  Wenn du bey dem Liebchen sitzestWein an seiner Seite trinkest,O erinnre dich der Freunde,Die umher gleich Winden irren.
[7]  Deiner Schönheit fänd' ich wahrlichGar nichts anders auszusetzen,Als daß insgemein die SchönenNichts von Treu' und Liebe wissen. Für den Umgang mit den Freunden,Für die Gunst des Glückes dankbar,Sey auch eingedenk der Fremden,Die durch Heid' und Wüsten streifen.
[8]  Was ists Wunder wenn im Himmel,Durch Hafisens Lied gewecket,Zu dem Lautenspiele Suhre'sDer Messias Reigen tanzet?

2
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:16.2-16.2
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:16.2
German Translation
[1]  Hast du einen trauten FreundTreu in Worten sey.So im Bad als RosenbeetSein Begleiter sey.
[2]  Gieb des durchgewühlten Haar'sKrause nicht dem Wind',Daß nicht der Verliebten SinnGanz zerrüttet sey!
[3]  Wünschest du allein zu seynUnd mit Chiser gut.Du für Alexandern dannLebenswasser sey!
[4]  Nicht ein jeder Vogel singtSüßen Liebeston,Komm' und für die NachtigallEine Rose sey!
[5]  Uebertrage mir die PflichtTreu zu seyn als Knecht,Uebertrag' sie mir bey Gott!Und du Kaiser sey!
[6]  Zieh' nicht noch einmal das SchwertIn dem Heiligthum;Und für das was du gethanGanz zerknirschet sey!
[7]  Eine Zunge und ein HerzHaben unsre Kerzen.Sieh' des Schmetterlings Bemüh'n,Ob es nicht zum Lachen sey.
[8]  Aller Reiz und Schönheit liegtIn dem Minnespiel'.Du daher in diesem SpielUnerreichbar sey!
[9]  Schweig' Hafis und klage nichtUeber Freundes Schuld,Wer befahl, daß ihr GesichtAnzustaunen sey!

3
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:16.7-16.7
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:16.7
German Translation
[1]  Meine flüßigen RubinenWill ich aus Smaragden trinken,Denn die Mönche sind wie Schlangen,Ich will sie damit verblenden.
[2]  Bittern Wein verlang' ich, dessenStärke selbst die Männer umwirft,Daß ich von den ErdenplagenDoch ein wenig ruhen möge.
[3]  Auf der Tafel dieser ErdeGiebt es keinen Ruhehonig,Herz, gieb auf die lockern Wünsche,Bitters sey dir gleich und Süßes.
[4]  Bringe Wein! wer könnte sicherBleiben vor des Himmels Raubsucht,Wenn dort Sohre Lauten schlaget,Und Merih die Waffen traget.
[5]  Zieh' das Jägernetz Behram's ein,Heb' empor das Glas Dschemschidens.Ich durchlief das Feld, entdeckteNicht Behram und nicht sein Grabmal.
[6]  Komm' daß ich in reinem WeineDir der Welt Geheimniß zeige,Doch mit der Bedingniß, daß duNicht dein Herz den Schiefen zeigest.
[7]  Auf Derwische niederblicken,Ist der Größe nicht zuwider;Salomon mit seiner GrößeBlickte auf die Ameis nieder.

4
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:28.1-28.1
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:28.1
German Translation
[1]  Spiele der Liebe, Jugend,Wein gefärbt wie Rubinen,Freundeverein im Stillen,Stäter Trunk, und Gelage;
[2]  Schenken mit Rosenlippen,Sänger, liebliche Stimmen,Edele Welt zum Umgang,Wohlbekannte Vertraute.
[3]  Einen Geliebten, reinerAls das Wasser des Lebens,Eine Geliebte, derenSchönheit reizet den Vollmond.
[4]  Dann ein Gemach zu Festen,Wie die Köschke des Himmels,Rosengeländer, welcheFluren seliger Lust sind.
[5]  Redliche Tischgenossen,Feine Tafelvorsitzer;Freunde, die Zutrau'n werth sind,Und erwünschte Gesellen.
[6]  Rosichten Wein, ein wenigScharf, und leicht zu verdauen,Roth gefärbt, wie Purpur,Wie Rubinen zum mahlen;
[7]  Wimpern des Augs gespitzetZum Verstandes Verderben.Locken des Liebchens HerzenEinzufangen verspreitet.
[8]  Einen beliebten süßenSchwätzer, wie es Hafis ist.Einen erlauchten großenGönner, wie es Kawam ist.
[9]  Wer sich nicht dieses wünschet,Grämle mir im Herzen,Wer sich nicht dieses suchet,Thu' Verzicht auf das Leben.

5
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:28.21-28.21
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:28.21
German Translation
[1]  Morgens legten vor mir die Zwillinge nieder das Währhäng, Ha! ich schwöre, ich bin wahrlich der Diener des Schahs.
[2]  Komm' o Schenke komm! mit der Hilfe des wirkenden Glückes Sey der heiße Wunsch mir von dem Herrn gewährt!
[3]  Reich' mir das Glas, aus Freude des Schahes Antlitz zu sehen, Wird mein greises Haupt wieder von neuem verjüngt.
[4]  Höre mir auf zu beschreiben die Lebensquelle von Chiser, Aus den Hefen des Schahs trink' ich die Quelle Kewßer.
[5]  Schah! und wenn ich den Thron der Tugend zum Himmel erhöbe Blieb' an deiner Thür' immer ein Bettler ich noch.
[6]  Tausend Jahre hindurch war ich dein Bechergenoße, Kann vom Gnadenort ich mich entfernen vielleicht.
[7]  Wenn Du aber dem Wort des Dieners Dich weigerst zu glauben, Bringe ich von Kemal Probe und Sicherheit Dir.
[8]  Gieß' ich mein Herz von Dir, und sollt' ich die Liebe dir rauben, Wen beschenkt ich wohl? Welchem vergäb' ich mein Herz?
[9]  Ben Mohammed Manßur der Sieger ist mein Beschützer Seines Namens Kraft richtet die Feinde zu Grund.
[10]  Ich bin von Ewigkeit her bestimmt zur Liebe des Schahes, Wenn ich gleich hiedurch manchmal die Straße verlier'.
[11]  Sieh' sein Namen ist mit Plejaden an Himmel geschrieben, Wer besiegt mich im Lied? soll ich die Perlen nicht reihn?
[12]  Hab' ich Falken gleich aus der Hand des Schahes gegessen, Hat denn Rauben, und Jagd einigen Reiz noch für mich?
[13]  Schah! der Löwen ergreift! Sag' an, was hast du verloren, Deines Schattens Glück gönne uns Frieden und Ruh. Ohne Federn und Flügel bin ich, daher ist's zu wundern, Daß ich zum Simorg mich zu erschwingen befleiß'.
[14]  Hundert Herzen erobert durch dich die Kraft des Gesanges, Gleichsam als gliche mein Wort deinem erobernden Schwerdt.
[15]  Wenn ich vorübergeh' am Rosenbeet wie der Ostwind, Reizet mich die Cypreß, reiz't mich die Pinie nicht.
[16]  Deinen Geruch vernahm ich im Feld, und auf deine Gesundheit Reichten die Schenken der Lust einen zwey Becher mir her.
[17]  Meine Sache ist's nicht, nur ein zwey Tropfen zu trinken, Denn in Schenken ward ich ein erfahrener Greis.
[18]  Immer zank' ich mit dem Lauf des Himmels, der Sterne, Der gerechte Schah möge entscheiden den Streit.
[19]  Gott sey Dank, daß sogar am äußersten Giebel des Himmels, Gabriel an dem Thron meine Gesänge vernimmt.
[20]  Aus dem Buche der Liebenden sey mein Name vertilget, Wenn für Andere einst, Liebe die Brust mir entflammt.
[21]  Wüthend stürzte auf mich, um mich zu zerreißen der Löwe, Mager oder fett bin ich die Beute des Schahs.
[22]  Mehr sind verliebet in dich als Stäubchen im Sonnenschein fliegen, Ich ein Sonnenstaub, o! wann gelang' ich zu dir.
[23]  Zeige mir an, wer hat je deine Schönheit geläugnet, Daß aus Eifersucht ich ihm das Auge zerhau'.
[24]  Siehe auf mich ist der Schatten der Sonne des Glückes gefallen, Nun bedarf ich des Scheins anderer Sonnen nicht mehr.
[25]  Keineswegs ist mein Sinn mit diesen Worten zu handeln, Ich verkaufe und kauf' solche Liebkosungen nicht. Immer liebet Hafis mit vollem Herzen den Propheten, Seine Familie giebt wahrlich das Zeugniß hievon.

6
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:28.27-28.27
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:28.27
German Translation
[1]  Wenn es mir einmal noch gelingt, Die Schenke vorbeizugehen, So will ich mit dem Ordenskleid Den Teppich sogar verspielen.
[2]  Wenn ich wie Büßer heut im Ring Der Reue herum mich drehe, So wird der Schenke Pförtner mir Denn morgen die Thür nicht öffnen.
[3]  Doch wenn ich meine Herzensruh Dem Schmetterling gleich verspiele, So werde ich nur an dem Licht Der Wangen herum mich tummeln.
[4]  Ich wünsche die Huris mir nicht, Es wäre der Fehler größter, Wenn du vor meinen Sinnen schwebst, Den andern mich hinzugeben.
[5]  Es würde meine Leidenschaft Verborgen im Herzen liegen, Wenn meine Thränen nicht zuerst Verräther gewesen wären.
[6]  Ich schwang mich einem Vogel gleich Empor in die Luft vom Staube, Beseelet von Begier, daß Sie Als Beute mich fangen möchte.
[7]  Willst du mich, wie die Laute, nicht Mit offnem Busen umfangen, So hauche mir von deinen Lippen Wie Flöten nur einen Hauch zu.
[8]  Mein Herz ist Blut, doch will ich dies Wohl Andern nicht vertrauen, Denn deiner Augen Wimpern sind Gewöhnet an meine Leiden.
[9]  Und wenn Hafis an jedem Haar Ein eignes Haupt besäße, So würde er doch jedes Haupt Aufopfern auf deinem Wege.

7
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:32.5-32.5
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:32.5
German Translation
[1]  Um den Mond hast du den Schleier der Flaumen geworfen, Gnädig hast du sogar auf Sonnen den Schatten geworfen.
[2]  Ha! was wird mir noch thun die Farbe von deinem Gesichte, Da um selbes jetzt solch einen Schimmer geworfen.
[3]  Siegend trägst du den Ballen davon, deß magst du dich freuen. Nimm den Becher Chosrus, Efrasiab ist geworfen.
[4]  In den Augenglanz verliebte ein Jeder sich anders, Und den Schmetterling selbst hast du in Verwirrung geworfen.
[5]  Deiner Liebe Schatz verbargst du in unseren Herzen, Auf den Schatz hast du den Schatten voll Milde geworfen.
[6]  Schone, schone, o Schah! mit deinem funkelnden Schwerte, Löwen dürsten darnach, und Helden werden geworfen.
[7]  Wachenden hast du zuerst die Kraft zu schlafen benommen, Dann mit deinem Bilde in Schlaf Nachtwandler geworfen.
[8]  Einen Augenblick nur hast du gelüftet den Schleier, Sieh' da haben aus Schaam Peris sich in Schleier geworfen. Freilich bin ich berauscht, doch weis' mich nicht deßhalb zurücke, Denn zu löblichem Zweck hast du herein mich geworfen.
[9]  Trinke, o Schah! vom weltenerklärenden Becher Dschemschids, Weil du auf Salomons Thron den Schleier des Wunsches geworfen.
[10]  Durch die Betrügerei'n des Rubins der trunknen Narzisse Hast du Hafisen, der einsam lebt, zu den Trinkern geworfen.
[11]  Um sein Herz zu fangen hast du die Ketten der Locken Wie ein Band des Herrn um deinen Sklaven geworfen.
[12]  Er ist ein mächtiger Fürst, vor dem die Krone der Sonne Ehren halben sich hin zu seinen Füßen geworfen.
[13]  Naßreddinschah Jahja ist jener mächtige König, Der mit dem Schwerte den Feind in die Gluth, in das Wasser geworfen.

8
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:32.28-32.28
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:32.28
German Translation
[1]  Frühlings ist's! höre mich, sey' nun fröhlich; Rosen blüh'n noch einst, wenn du Rasen bist.
[2]  Soll ich dir sagen, mit wem zu trinken, Da du selber es weißt und weise bist?
[3]  Höre den Rath, den die Leier tönet, Doch er nützet nur, wenn du fähig bist!
[4]  Jegliches Blatt ist ein Buch der Weisheit, Schade, daß du so träg' und sorglos bist!
[5]  Hin ist die Summe des Lebens, Wenn du Tage und Nächte durch verlegen bist.
[6]  Voll von Gefahr ist der Weg zum Freunde, Leicht ist's, wenn du der Posten kundig bist!
[7]  Wenn dich das Glas, o Hafis! begünstigt, Kanns seyn, daß du der Raub des Falken bist!

9
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:32.29-32.29
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:32.29
German Translation
[1]  Tausend Mühe gab ich mir, Daß du meine Freundinn seyst, Daß du nach dem Wunsch Des verstörten Herzens seyst.
[2]  Daß die Lampe meines Aug's Vor dir angezündet sey, Daß dem hoffenden Gemüth Du Gefährt' und Leiter sey'st.
[3]  Wenn ein Kaiser voller Huld Sich herabläßt zu dem Knecht, Ist es sicher, daß indeß Du mein Herr und Kaiser sey'st.
[4]  Wenn ich einen Ballen mach' Aus des Herzens Blutrubin, Will ich, daß du mir hierob Tief und treu verschwiegen sey'st.
[5]  Daß wo Schöne auf der Flur Greifen um der Freundinn Hand, (Lieget es in deiner Hand) Du mir Augenweide sey'st.
[6]  Daß du einen Augenblick Zum Betrübten Herzen kommst, Daß du nur auf eine Nacht Meines Herzens Trauter seyst.
[7]  Mager, wie ich bin, ich fang' Ganz gewiß den Sonnenhirsch, Daß den jungen Hirschen gleich Du von mir erjaget sey'st.
[8]  Wenn die Küsse, welche mir Deine Lippen schuldig sind, Du nicht zahlest, weißt du wohl, Daß du dann mein Schuldner sey'st.
[9]  Keine Mittel find' ich auf, Meinen Wunsch erfüllt zu seh'n, Daß du nur durch eine Nacht Meiner Thränen Zeuge sey'st.
[10]  Hochberühmet wie Hafis Wäg' ich nicht erst Körner ab, Daß aus eignem Antrieb du Freund und Herzgeliebter sey'st.

10
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:10.50-10.50
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:10.50
German Translation
[1]  Der Mondgesichter Liebe ist Die Straße, die mein Herz ergreift, Ich gab ihm fleißig meinen Rath, Doch seh' ich, daß er's nicht begreift.
[2]  O Prediger! o sag' bei Gott! Ein Wort von meines Schenken Flaum, Indem die Fantasie kein Bild Mit Feuersinn wie dies ergreift.
[3]  Vom alten Wirth der Schenke hab' Ich viel erfahren, Gutes viel, Ich weiß, daß er die Gleißnerei Nicht für ein Glas voll Weins ergreift.
[4]  Ich trag' die Flasche unterm Arm, Die Leute haltens für ein Buch, Ein wahres Wunder, wenn das Buch Des Trugs das Feuer nicht ergreift.
[5]  Ich will zuletzt doch eines Tags Verkaufen dieses bunte Kleid; Indem der Wirth dafür ein Glas Voll Weines aus dem Keller greift.
[6]  Wer reines Herzens ist, genießt Am rothem Weine so viel Lust, Weil diesen rothen Edelstein Nur der gerade Sinn ergreift.
[7]  Das schöne Haupt! das schöne Aug'! Du sagest, thu' darauf Verzicht, Doch diese Predigt ohne Sinn, Ist's nicht, was mein Gefühl ergreift.
[8]  Ich seh', daß dieser Trunkenbold, Der immer spricht von gutem Rath, Auf Gottes ew'gen Rathschluß zürnt, Wer weiß, ob er um's Glas wohl greift.
[9]  Ich weine und ich lach' zugleich, Wie es der Kerzen Sitte ist, Und meine Zunge ist von Gluth, Doch zweifl' ich, ob sie was ergreift.
[10]  Was für ein wahrer Jäger bist Du trunknes Aug', ich opfre dir Mein Herz, indem kein Jäger sonst Als du, den wilden Vogel greift.
[11]  Ich hab' des Worts wahrhaftig Noth, Doch von der Freundinn wird's entbehrt, Allein was nützt der Zauberdunst, Wenn er die Schöne nicht ergreift?
[12]  Ich will einst Alexandern gleich Den Spiegel nehmen in die Hand, Es sey nun, daß mich seine Gluth Ergreifet, oder nicht ergreift.
[13]  Erbarme dich, o Gütiger! Erbarme dich, denn der Derwisch Kennt nur dein Haus, kennt keinen Weg, Wenn er den deinen nicht ergreift.
[14]  Da du so lieblich singst Hafis, So wundert es mich sehr fürwahr, Daß dich dein König nicht mit Gold Und Schätzen um und um ergreift.

11
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:10.125-10.125
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:10.125
German Translation
[1]  Wohl dem Herzen, das nicht immer Nach den Blicken geht, Das nach einer fremden Thüre Ungeruft nicht geht.
[2]  Auf des Freundes süße Lippen Thue ich Verzicht, Doch wo ist die Fliege, die nicht Nach dem Zucker geht.
[3]  Wasch' mit Thränen nicht das Schwarze Meines Schmerzenaugs, Weil das Bild von deinem Maale, Nie aus selbem geht.
[4]  Du verweigre, wie der Ostwind, Mir nicht deinen Duft, Weil mir ohne deine Locken Nichts von Handen geht.
[5]  O mein Herz! sey nicht so kindisch, Streife nicht herum, Denn hiedurch geschieht es, daß dir Nichts von statten geht.
[6]  Deck' mit dem Verzeihungsmantel, Meine Fehler zu, Weil hiedurch der Glanz des Rechtes Nicht verlohren geht.
[7]  Ach! ich Elender verlange Nach dem Cedernwuchs, Denn die Handvoll Gold und Silber Nur mit Müh' ergeht.
[9]  Keiner ist im Sündenbuche Mehr als ich gemerkt, Ist's ein Wunder, daß des Herzens Rauch zum Kopf mir geht!
[10]  Bring mich mit Hudhudens Krone Nicht vom Wege ab, Weil aus Stolz der Falke nicht nach Jedem Vogel geht.
[11]  Bringe Wein, und gieb ihn erstens In Hafisens Hand, So doch, daß hievon die Rede Aus dem Kreis nicht geht.

12
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:4.64-4.64
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:4.64
German Translation
[1]  Hast du geseh'n, wie hart die Freundinn mich gehalten, Bundsbrüchig hat sie nichts auf meinen Gram gehalten.
[2]  Herr! zürne nicht auf Sie, wiewohl Sie harten Herzens, Mein armes Taubenherz der Jagd nicht werth gehalten.
[3]  Das Leiden ist mir durch mein Loos zu Theil geworden Nicht weil Sie Ihre Huld mir Armen vorenthalten.
[4]  Doch einen Mann, der nicht von ihr hat Schmach gelitten, Hat nirgends noch die Welt in hoher Ehr gehalten.
[5]  O Schenke, bring das Glas, und sage nur dem Vogte: Er läugne, daß Dschemschid nie solch ein Glas gehalten,
[6]  Der Wandrer, der nicht bis in das Harem gelangte, Ist wie ein Pilger auf der Wallfahrt aufgehalten.
[7]  Hafis! schlag kühn den Ball des Wortes hin dem Gegner, Er weiß von Tugend nichts, hat nie darauf gehalten.