[1] Morgens als die Fahne der Sonne
Aufgesteckt war auf den Bergen,
Sieh da kam der Liebling des Herzens
Aus Erbarmung an die Thüre.
[2] Weil der Morgen deutlich erblickte,
Was da sey des Glückes Liebe,
Fieng er an im Ernste zu lachen
Ueber jene, die d'rauf stolz sind.
[3] Gestern als mein Schöner zum Tanze
Aufgestanden war im Kreise,
Löst' er auf die Bande der Locken,
Warf dieselben auf die Freunde,
[4] Als sein Wein ergründendes Auge,
Die Vernünftigen zu rufen,
Wusch ich über Frieden und Ruhe
In dem Herzensblut die Hände.
[5] Saget, welches eiserne Herz hat
Diese List ihn wohl gelehret,
Daß er so vor allem beginn't
Nachtdurchwacher auszurauben?
[6] Einen Reiter sah ich im Traume,
Armes Herz! du war'st verloren,
Herr, bewahr's vor allen Gefahren,
Mitten unter Reiter fiel es.
[7] Für den Glanz von seinem Gesichte,
Wurden Blut und Geist geopfert,
Doch erfüllt er einmal die Wünsche,
Danken es ihm die Entseelten.
[8] Ha! wie soll ich denn mit der Kutte
Eine Locke Haar's erobern,
Deren einz'le Härchen auf Straßen
Tapfre Männer ganz ausrauben.
[10] Seit der Stunde, da er das Weinglas
Nahm zuerst in seine Hände,
Gab die Zeit den Becher der Freude
Allen Trinkern in die Hände.
[11] Von dem Goldverspendenden Schwerte,
Strahlte Sieg an jenem Tage,
Als Er, wie die Sonne der Sterne,
Tausende allein geschlagen.
[12] Seines Lebens, seiner Regierung
Dauer fleh', o Herz! vom Herren,
Denn die Münze ward von dem Loose
Nach dem Laufe der Zeit geschlagen.
[13] Meines Muthes Loos ist gebunden
An des Schahes Glück und Segen,
Sey vergnügt Hafis, denn die Losung
Ist auf's Beste ausgefallen.